Nach Lützerath ist vor der Vergesellschaftung!
Wir haben um Lützerath gekämpft. Auf allen Ebenen. Die letzten zweieinhalb Jahre haben unzählige Gruppen eines breiten Spektrums Lützerath als einen Ort des Widerstandes aufgebaut und an die jahrzehntealte Geschichte des Braunkohleprotests im Rheinland angeknüpft.
Lützerath war als Ort für viele von uns ein Bezugspunkt, ein Ort wo wir uns begegnet sind, Utopie aufgebaut und gelebt haben und uns der kapitalistischen Zerstörung in den Weg
gestellt haben. Es war genau der richtige strategische Ansatzpunkt, Lützerath als Ort
sichtbar zu machen, an dem die Klimakrise konkret verursacht wird und an dem eine Kursänderung eingefordert werden kann hin zu einem radikalen Klimaschutz, der seiner globalen Verantwortung gerecht wird. Umso wichtiger war dieser kompromisslose Widerstand in Zeiten, in denen fossile Infrastruktur wieder ausgebaut statt abgebaut wird.
Die 35.000 Menschen auf der Demonstration, die zahlreichen Allianzen, die sich rund um
das Dorf gebildet haben, sprechen eine klare Sprache: Wir waren als Klimagerechtigkeitsbewegung in Lützerath zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Den Kampf um den Erhalt von Lützerath mögen wir nicht gewonnen haben, aber uns bietet
sich jetzt die Möglichkeit die Früchte unserer Arbeit zu ernten – wenn wir jetzt aus den
Erkenntnissen, die in den Kämpfen um Lützerath liegen, lernen und gemeinsam den nächsten Schritt gehen.